ENERGETISCHE SANIERUNG GEBÄUDEHÜLLE KANTONSGERICHT LUZERN
Hirschengraben 16, Luzern
Auftragsart Honorarofferte
Auftraggeber Kanton Luzern
Realisierung 2019-2023
Gesamtbausumme CHF 6.9 Mio.
Leistungsphasen: Generalplanung, Projekt- und Ausführungsplanung, Kostenplanung, Bauleitung
Beim Bau des heutigen Kantonsgerichts Luzern handelt es sich um den 1899-1900 umgebauten Südflügel des ehemaligen Franziskanerklosters, der Teil der südlichen Stadtmauer war. Architekt Hans Müller fügte dem ehemaligen Konventgebäude des Franziskanerklosters eine Achse in der Gebäudetiefe an und verlegte den Haupteingang auf den Hirschengraben. 1968 und 1974 wurde das Gerichtgebäude so invasiv umgebaut, dass der Charakter des Gebäudes im Innern stark darunter gelitten hat. Seit der Erweiterung von 1899-1900 werden die Räumlichkeiten vom Kantonsgericht Luzern genutzt.
Durch das plötzliche Herunterfallen und Abbröckeln grösserer bemalter Fassadenteile entstand die Dringlichkeit einer Fassadenrestauration. Gleichzeitig bestand auch die Dringlichkeit nach einer Lüftungsanlage für den grossen Gerichtssaal. Bei der Planung der Lüftungsanlage stellte sich aber heraus, dass das Dachtragwerk mangelhaft ist und auch im nicht benutzten Zustand hätte statisch verstärkt werden müssen. Aus diesen beiden Dringlichkeiten entstand die Machbarkeitsstudie, welche die Massnahmen für die Restaurierung und Sanierung der Gebäudehülle, sowie den Einbau der Lüftungsanlage aufzeigt. Die Verstärkung der Dachkonstruktion und die Sicherung und Restauration der Dachuntersichten weist einen unmittelbaren Zusammenhang auf.
Die Sanierung beinhaltet folgende Themen:
- Sanierung Gebäudemantel mit der Instandsetzung der Fassade, sowie der Natur- und Kunststeinarbeiten, restauratorische Malerarbeiten der Sgraffiti und Malereien der Dachuntersichten und des Mittelrisalits, den Ersatz sämtlicher Fenster, sowie des Sonnenschutzes. Ebenso ein neues Zutrittssystem.
- Verstärkung Dachkonstruktion: Ersatz / Ergänzung der Sparrenlage mit einem neuen Unterdach und einem angepassten Dämmperimeter, sowie die Verstärkung der Bodenaufbauen zur Aufnahme des Lüftungsgeräts für den grossen Gerichtssaal und der dazugehörenden Brandschutzmassnahmen.
- Energetische Optimierung: Anpassung der Elektroanlagen und Hausanschlüsse, sowie der Heizungsanlage, sowie diverse Dämmmassnahmen.
- Hindernisfreies Bauen: Vergrösserung des Liftschachts und Einbau eines grösseren, rollstuhlgängigen Lifts, sowie der Absenkung des Eingangsbereich, um einen ebenerdigen Eingang zu erhalten mit dem dazugehörenden Türöffner und einer Hörschlaufe im Gerichtssaal und dem Einbau eines rollstuhlgerechten WCs.
Der Umbau hat in enger Begleitung der kantonalen Denkmalpflege, sowie einem Restauratorenteam stattgefunden, um die anspruchsvollen Details im Dachbereich, sowie die Malereien und Sgraffiti an der Fassade adäquat umsetzen zu können.