SANIERUNG SCHWESTERNHAUS STAFFELN, REUSSBÜHL
Staffelnhofstrasse 7, 6015 Luzern Littau
Auftragsart Direktauftrag
Auftraggeber Baugenossenschaft Reussbühl
Realisierung 2019-2025 (1. Etappe)
Gesamtbausumme CHF 5 Mio.
Leistungsphasen: Projekt-, Ausführungsplanung, Kostenplanung, Bauleitung
Das ehemalige Schwesternhaus wurde in den 1973 vom Vorgängerbüro der GZP Architekten AG Jahren gebaut. 1981 wurde es mit einem Dachgeschoss und einer Kapelle erweitert. Seit dem Erwerb durch die Baugenossenschaft Reussbühl im Jahr 2020 dient das Gebäude als Zwischennutzung für Studenten und geflüchtete Menschen aus der Ukraine. In der ehemaligen Kapelle finden heute verschiedene Freizeitkurse und Veranstaltungen statt. Der nach Südwesten gestaffelte Gebäudekörper profitiert von den topographischen Gegebenheiten und bietet ideal besonnte Räumlichkeiten. Die klar strukturierte Grundrissaufteilung, die auch an der Fassade gut lesbar ist, kann mit wenigen Eingriffen in Wohnräume umgewandelt werden. Um die neue Nutzung adaptieren zu können, muss sich der heute sehr introvertierte Gebäudekörper mehr öffnen. Durch die Aufstockung, wobei die ursprüngliche Dachform zurückgebaut wird, werden neben der zusätzlichen Wohnfläche neue Fassadenflächen mit Öffnungen geschaffen. Die massiven Brüstungen an der Südfassade werden zu Gunsten von raumhohen Verglasungen und gelochten Absturzsicherungen für eine maximale Transparenz zum Grünraum rückgebaut. Das ehemalige Schwesternhaus wurde in Massivbauweise, mit verputzten Fassaden erstellt. Die vorspringenden Gebäudeteile, wie Vordächer und Balkone, wurden in Sichtbeton ausgeführt. Durch die energetische Sanierung erhält das Gebäude eine neue mineralische Aussenwärmedämmung, wobei die Oberflächen in Sichtbeton erhalten bleiben. Die grobkörnigen Putzstrukturen erhalten einen hellen Anstrich. Die metallischen Elemente wie die Fensterrahmen, die Lamellenstoren und die gelochten Geländer werden in der Farbkombination Grün-Goldgelb pulverbeschichtet. Durch den Kontrast der zurückhaltenden Fassadenflächen und der lebendigen Metallteile erhält das Gebäude ihren eigenen Charakter, ohne dem bunt hervorgehobenen Betagtenzentrum Viva Luzern Konkurrenz darzustellen. Nach der Sanierung beinhaltet der Bau drei Vollgeschosse und ein sichtbares Untergeschoss, in denen 11 Mietwohnungen mit niedrigem und mittleren Ausbaustandard angeboten werden. Zu jeder Wohnung gehören ein Balkon oder Gartensitzplatz sowie ein Kellerabteil und/ oder ein wohnungsinternes Reduit. Zudem verfügt das Gebäude über einen gemeinsamen Waschraum sowie Abstellflächen für Velos und Kinderwagen. Für die Bewohner stehen die fünf bestehenden Autoparkplätze neben dem Hauseingang zur Verfügung. Die Fahrzeuge der Besucher werden in der blauen Zone parkiert. Das Staffelntäli spielt eine wichtige Rolle für die Lebensqualität des Quartiers und birgt grosses Gestaltungspotenzial für die Umgebungsgestaltung. Dabei wird dem natürlichen Übergang hin zum Naturraum und der besseren Zugänglichkeit der Freiräume grosse Beachtung geschenkt. Um das Gebäude vor der Überhitzung zu bewahren, werden die Hartbeläge minimiert und grosse Grünflächen mit Pflanzenvielfalt für einen langfristig funktionierenden Lebensraum angelegt. Bei der Sanierung kommen mehrere erneuerbare Energien zum Einsatz. Das zu sanierende Schwesternhaus ist bereits heute an das Fernwärmenetz von der ewl angeschlossen. Auf dem Flachdach wird neben den extensiv begrünten Flächen eine PV-Anlage installiert, welche mindestens den vorgeschriebenen Anteil des eigenen Strombedarfs produziert.