RESTAURIERUNG PFARRKIRCHE GERLISWIL, EMMEN
Gerliswilstrasse 73a, Emmen
Auftragsart Wettbewerb auf Einladung 1.Rang
Auftraggeber Kath. Kirchgemeinde Emmen
Realisierung 2000 - 2002
Gesamtbausumme CHF 1.5 Mio.
Die Innenrenovation der von Adolf Gaudy 1914 erbauten Pfarrkirche Gerliswil hatte hauptsächlich zwei Ziele. Einerseits standen die Pflege und Erhaltung des 1995 unter kantonalen Denkmalschutz gestellten Bauwerks im Vordergrund, andererseits sollte das Innere der Kirche durch bauliche Veränderungen und technische Erneuerungen den heutigen liturgischen und funktionalen Bedürfnissen angepasst werden. Um einen stärkeren Bezug zwischen Priester und Glaubensgemeinschaft herzustellen, wurde der Volksaltar in den Bereich zwischen Chorbogen und Vierung vorverlegt. Die ersten drei Stufen der Chortreppe wurden dementsprechend zum Kirchenraum hin erweitert und in ihrer Ausformung der bestehenden Treppenanlage angepasst. Mit der Verlegung des Altarbezirks wurden die vier vordersten Bankreihen entfernt. Ebenso wurde der Eingangsbereich durch die Aufhebung der hintersten Bankreihen vergrössert und der Quergang auf die Achse der Seiteneingänge verlegt. Die grösstenteils veralteten Elektroinstallationen mussten mehrheitlich ersetzt werden. Das ursprüngliche Beleuchtungskonzept mit den Wand- und Deckenleuchten wurde übernommen und mit zusätzlichen Einbauleuchten und Scheinwerfern ergänzt. Die bestehende Luftheizung wurde mit einer Bankheizung im Bereich des Mittelschiffs und einer Bodenheizung im Altarbereich ergänzt. Bank- und Bodenheizung dienen gleichermassen als Grundlastheizung, die Luft-heizung vermag durch ihre schnelle Reaktionszeit eine gute Aufwärmung des Kirchenraumes und eine gleichmässige Wärmeverteilung zu gewährleisten. Für die Farbgestaltung des Innenraumes war der Befund der durchgeführten Farbuntersuchungen massgebend. Bei der ersten Innenrenovation von 1947 hatte Architekt Adolf Gaudy eine neue, vereinfachte Fassung des Kirchenraumes konzipiert. Die Rekonstruktion der ersten Fassung von 1914 mit Schablonenmalereien im Chorraum und bei den Seitenaltären, sowie Rahmenvergoldungen bei den verschiedenen Dekorelementen war aus Kostengründen nicht realisierbar. Der 1963 bei der letzten Innenrenovation aufgetragene und in der Zwischenzeit stark verschmutzte Dispersions-anstrich wurde von den Wand- und Deckenflächen entfernt und durch einen qualitativ hochwertigen, atmungsaktiven Anstrich mit Silikatfarbe ersetzt.