WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS RÖSSLIGASSE 1 LUZERN
Umbau, Sanierung, Ausbau Wohn- und Geschäftshaus
Auftragsart: Direktauftrag
Auftraggeber: Soluma AG
Realisierung: 2019 - 2021
Leistungsphasen: Alle (Projekt-, Ausführungs-, Kostenplanung, Bauleitung)
Das Von Laufen Haus ist ein Kopfbau der Häuserzeile zwischen Rössligasse und Weinmarkt. Sein auffälligstes Merkmal ist die vollflächig bemalte Nordfassade zum Hirschenplatz hin, welche 1891 wurde durch Louis Weingartner erstellt wurde. Der eigentliche Bau stammt aus dem Jahre 1557 und war als Doppelhaus erbaut, wobei die Giebelrichtung ursprünglich gedreht war und das Haus erst ab 1887 aufgestockt wurde. Das Erdgeschoss ist als Laden in Betrieb und weist grosse Schaufenster mit Rundbögen auf. Die oberen Geschosse wurden v.a. als Lagerflächen für den Laden, der sich bis ins 1.OG erstreckte, genutzt. Der Dachraum war der Abstellraum des Hauses. Mit der Gesamtsanierung (Haustechnik, Gebäudehülle) kam auch die Frage nach der Nutzung auf. Angestrebt wurde das zurückführen und ablesbar machen der ursprünglichen Struktur des Doppelhauses. Der bestehende Erschliessungskern mit Lift wurde hierbei belassen. Die neuen Einbauten (Küche, Bad) beschränken sich um den Erschliessungskern herum, damit die innere Fassadenabwicklung unbeeinträchtigt bleibt. So ergeben sich zwei Kleinwohnungen pro Geschoss, welche mit den abtrennbaren Zimmern die ursprüngliche Struktur wieder ablesbar machen. Das Dachgeschoss wurde ausgebaut und ebenfalls als Wohnung nutzbar gemacht. Dieser Wohnung ist die Dachterrasse zugeschlagen, welche 1912 durch den rückseitigen Dacheinschnitt erschaffen wurde. Die Sanierung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege, sodass das Konzept der strukturellen Rückführung und Sichtbarmachung zufriedenstellend und überzeugend umgesetzt werden konnte. Die Nordfassade wurde, ausser ein paar Ausbesserungen, belassen. Die neuen Holzfenster weisen die typische Plastizität auf, ordnen sich aber grundsätzlich der Malerei unter. Dies gilt auch für die notwendigen Absturzsicherungen, welche fein und dezent geplant wurden. Einzig das grosse Fenster zum Weinmarkt ist eine Neuinterpretation des dort bestehenden Fensters. Die neue Schaufensterverglasung wurde in derselben Position wie die alte Verglasung eingesetzt, sodass einerseits die Lage beibehalten werden konnte, andererseits der bestehende Anschlagsrahmen behalten werden konnte.